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Erklärbär Nr 3 – Schärfentiefe

31. Oktober 2017 von andreas@hmedia.de Kommentar verfassen

Schärfentiefe oder Tiefenschärfe

Hm, erstmal denke ich, dass jeder Fotograf beide Begriffe versteht und dem gleichen Phänomen zuordnet. Damit könnten wir es eigentlich gut sein lassen. Für einen echten Klugscheißer reicht mir aber so eine lakonische Antwort nicht. Nehmen wir die Wörter also mal nach ihrem Sinn auseinander:

Geht es um die Tiefe der Schärfe oder die Schärfe der Tiefe? Das Ganze soll ja nicht beschreiben, wie scharf die Tiefe ist, sondern wie tief die Schärfe reicht. Das erste beschreibt den Sachverhalt offenbar eindeutig besser, also ist Schärfentiefe wohl der richtige Begriff. Im Englischen heißt es übrigens depth of field (DOF), falls einem die Abkürzung mal in einem Text über den Weg läuft.

Schärfentiefe also. Und was ist das nun?

Bedeutung

Ich habs ja schon erwähnt: Man will damit beschreiben, wie weit die Schärfe vor und hinter der Fokusebene reicht. Auch wenn heutzutage die meisten Fotografen digital arbeiten, sind nicht alle Werte entweder an oder aus. Auch die Schärfe ist es nicht. Nicht nur die eine Ebene (je nach Objektiv eher Sphäre) wird als sharf empfunden, die ich im Fokus habe, sondern ein gewisser Bereich davor und dahinter.

Das Spannende dabei ist, dass dieser Bereich nicht fix ist. Er hängt ab von

  • Brennweite – Je größer die Brennweite, desto kleiner. Deswegen hat man im Telefoto meistens einen verschwommenen Hintergrund, im Weitwinkel aber eher nicht.
  • gewählter Blende – Je größer die Blende (kleine Blendenzahl), desto kleiner. Als Portraitfotograf braucht man die große Blendenöffnung nicht wegen dem vielen Licht (das macht man sich im Zweifel mit Lampe oder Blitz), sondern für die tolle Unschärfe im Hintergrund.
  • Abstand vom Objektiv – Je näher dran, desto kleiner. Deswegen brauchen Makrofotografen eine ruhige Hand. Sonst sitzt die Schärfe mal schnell auf dem Hinterleib der Libelle und nicht auf dem Kopf – zum Beispiel.

Ach so, der Bereich, von dem ich hier rede, ist natürlich die Schärfentiefe.

Warum gibt es überhaupt Unschärfe?

Die Schärfentiefe oder vielmehr die Unschärfe entsteht, weil auf einen Bildpunkt im Sensor Lichtstrahlen treffen, die über den gesamten Querschnitt des Objektivs verteilt sind und dabei durch die Blende begrenzt sind. Wenn ein Objektpunkt außerhalb der Schärfeebene liegt, laufen die Strahlen von diesem Objektpunkt hinter der Blende als Kegel weiter. Auf dem Sensor wird dann kein Punkt abgebildet, sondern ein Kreis. Dieser Kreis heißt Zerstreuungskreis. Je weiter der Objektpunkt von der Schärfeebene entfernt ist, desto größer der Kreis. Je größer das Verhältnis Brennweite/Blendenöffnung, desto größer der Zerstreuungskreis. Das führt zu den oben geschilderten Abhängigkeiten.

Anwendung

Bei jeder Aufnahme habe ich eine Schärfentiefe. Wovon sie abhängt, habe ich oben dargelegt. Anwendung meint hier also eher die geschickte Wahl der Parameter, um das (und nur das) Hauptmotiv scharf im Bild zu haben.

Wenn man die drei Punkte oben mal zusammenfasst, dann habe ich die größte Schärfentiefe bei einem Weitwinkel mit geschlossener Blende und einem Objekt, das weit weg steht. Noch Fragen, warum Schärfe bei Landschaftsfotografie meistens kein Problem ist? 😉

Auch Mobiltelefone fotografieren meistens weitwinklig und haben damit eine große Schärfentiefe. Früher hatten die meisten Handy-Kameras sogar Fixfokus – das heißt, alles im Bild war scharf.

Der Parameter, den man recht einfach ändern kann, ist die Blende. Will ich einen größeren Bereich scharf abbilden, reicht einfaches Abblenden. Umgekehrt kann ich mit dem Öffnen der Blende mein Hauptmotiv wirkungsvoll vom Hintergrund abheben. Dazu muss aber das Objektiv hinreichend lichtstark sein.

Ein Thema, das bei gewollter Unschärfe immer mit diskutiert wird, ist das Bokeh. Aber das ist eine andere Geschichte – für einen eigenen Erklärbär 😉

Kategorie: Tutorials

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